Samsung Galaxy Note – Erster Eindruck

Samsung Galaxy Note – Erster Eindruck

 

Nun darf ich das Samsung Galaxy Note seit einigen Tagen mein eigen nennen und habe mir gedacht, ich fasse mal die ersten Einrücke zusammen. Zugeschlagen habe ich am Samstag (5. November 2011), als das Gerät bei getgoods.de einmalig als Special Deal in Anlehnung an die Saturn-Aktion in Hamburg für nur 449,-€ inkl. Versand anstatt der zurzeit üblichen etwa 530,-€ zu haben war. Nach vier langen Tagen der Vorfreude und des Verfluchens der DHL ist es am Mittwoch darauf dann endlich angekommen.

Haptik – wie liegt das Galaxy Note in der Hand?

Ich habe das Galaxy Note bestellt, ohne es vorher einmal in der Hand gehabt zu haben – eigentlich überhaupt nicht mein Ding, hier war ich mir aber sehr sicher und musste die Gunst der Stunde nutzen! Mich hat die Größe nach dem Auspacken dann doch echt geplättet, das Teil hat gigantische Ausmaße von 146.85 x 82.95 x 9.65 Millimeter mit einem riesigen WXGA 5,3″ Super AMOLED Display.

Selbst mit meinen doch recht großen Patsche-Händen ist die Bedienung, vor allem das diagonal über den Bildschirm greifen, anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Man muss häufig umgreifen, um an Buttons zu kommen und die Ecken des Screens zu erreichen. Mittlerweile liegt es aber schon recht sicher in der Hand und die Griffel wissen, wie sie mit der Größe umzugehen haben.

Touchwiz Launcher VS LauncherPro

Touchwiz Launcher VS LauncherPro

Launcher-Suche

Was mich nach einigem Rumspielen dann doch recht schnell gestört hat, ist die Oberfläche des Galaxy Notes, die wie immer bei Samsung mit dem hauseigenen Touchwiz-Launcher versehen ist. Dieser wirkt mit seinen großen Widgets und kunterbunten Icons doch recht überladen, läuft aber sehr flüssig. Nur Anpassungen sind nicht in dem Umfang möglich, wie ich es mir gewünscht hätte, zum Beispiel lässt sich der Button für den App-Drawer nicht an eine andere Stelle verschieben, er ist fest an die Position rechts außen angeheftet.

Also muss ein neuer Launcher her – bei der Fülle an alternativen Launchern im Android Market dachte ich mir, dass das kein Problem sein dürfte – aber weit gefehlt, alle gängigen Launcher haben (noch) starke Problem mit der Performance: der Go Launcher EX, der ADW Launcher, der Zeam Launcher und viele andere ruckeln beim Blättern zwischen den Homescreens und/oder Öffnen des App-Drawers und machen somit nicht wirklich Spaß auf so einem potenten Gerät wie dem Samsung Galaxy Note.

Abhilfe hat überraschenderweise ein recht alter und angestaubter Launcher gebracht, nämlich der Launcher Pro. Dieser läuft angenehm flüssig und bietet die meisten der mittlerweile gängigen Anpassungsmöglichkeiten. Ich habe bei mir die Option „Opening Speed“ beim App Drawer auf 10 gestellt, so vermeidet man das hakelige Öffnen des App Drawers.

Darüberhinaus habe ich meine üblichen Modifikationen vorgenommen, sprich, die Icons angepasst und die Homescreens von überflüssigen Widgets befreit (siehe Bild).

Sonst braucht man beim Launcher Pro nicht viel einstellen, um eine flüssige Oberfläche zu bekommen. Er bietet derzeit die beste Performance auf dem Galaxy Note neben dem originalen TouchWiz-Launcher, der gefühlt noch einen kleinen Tick smoother läuft.

Galaxy Note im Vergleich zum iPhone 4

Galaxy Note im Vergleich zum iPhone 4

Hardware itself

Das Samsung Galaxy Note fällt natürlich als erstes durch seine schiere Größe auf, aber wie steht es um die Hardware und die Verarbeitung? Das Gerät gilt ja wie die meisten Samsung-Smartphones als „Plastik-Bomber“, da es größtenteils aus Kunststoff besteht. Das tut der Wertigkeit aber keinen Abbruch, wobei ich schon sagen muss, dass Geräte wie das Motorola Milestone, das HTC HD2 oder iPhone 4 einen stabileren und solideren Eindruck machen als das Galaxy Note.

Billig wirkt es keinesfalls, nichts knarzt, die Spaltmaße sind sehr sauber und insgesamt ist es hochwertig verarbeitet. Es ist einfach ein leichtes und mobiles Gerät, was gerade mal 178 Gramm auf die Waage bringt. Auch Kollegen und Freunde, die mein Note bisher in der Hand hatten, war neben der Größe vor allem von der Leichtigkeit beeindruckt, keiner hat etwas von „billig“ gesagt.

Leider besitzt das Galaxy Note keinen Bildschirm aus Gorilla-Glas, auch wenn einige Seiten den Einsatz des strapazierfähigen Screen-Materials angeben. Die offizielle Corning Gorilla Glass-Seite führt das Gerät jedoch nicht auf und es fühlt sich auch anders an wie z.B. beim Milestone, welches eindeutig Gorilla-Glas verwendet. Bei diesem ansonsten sehr hochwertigen Screen finde ich es sehr schade, dass auf den Einsatz von Gorilla-Glas verzichtet wurde, nur um ein wenig Produktionskosten einzusparen.

Der 2500 mAh-Akku scheint mir nach einer Woche im Alltag durchaus leistungsfähig zu sein, ich komme länger damit aus als z.B. mit dem HD2 (auf dem Android läuft), welches auch schon recht ordentliche Laufzeiten hatte. Mit dem Galaxy Note schaffe ich es locker über den Tag mit eingeschaltetem GPS, mobilem Netz/WLAN, 1-2 Stunden Musikhören und normaler Nutzung des Browsers, Twitter usw., nach 8-10 Stunden hatte ich immer noch mindestens 50% Saft im Akku, Spitzenwert waren nach 11 Stunden noch 72%.

Den Stift, der platzsparend im Gehäuse verstaut ist, habe ich von Anfang an als Gimmick gesehen, als Spielerei, die ich sowieso nicht brauche. Nach einigem Rumspielen mit dem sogenannten „S-Pen“ muss ich aber sagen, dass das Teil schon seine Daseinsberechtigung hat, Notizen lassen sich schnell und sauber damit anfertigen, für Gemälde reicht die Präzision allerdings nicht wirklich aus.

Kaufen oder nicht?

Jedem Interessierten rate ich, das Samsung Galaxy Note auf jeden Fall vor dem Kauf auszuprobieren, es ist nicht jedermanns Sache. Die Größe ist grenzwertig, gerade Leute mit kleineren Händen werden es mit der Bedienung recht schwer haben. Die Hardware selbst ist meiner Meinung nach über jeden Zweifel erhaben, da gibt es nichts zu meckern.

Leider gibt es derzeit noch keine alternativen ROMs, die das Potential des Geräts ausnutzen. Ich bin sehr gespannt, was das für das zweite Quartal bestätigte Ice Cream Sandwich Update an Leistung bringt und freue mich auf die ersten Custom-ROMs bei den xda-developers.

Wer einfach nur ein gutes Smartphone für den Alltag braucht, sollte vielleicht zu einem Gerät wie dem Samsung Galaxy SII oder dem bald erscheinenden Samsung Galaxy Nexus greifen. Das Galaxy Note ist hingegen eher etwas für Leute, die unterwegs auf dem großen Display Tabellen, Texte und Mails schauen und/oder damit arbeiten wollen, die sogenannten „Business-Anwender“. Für Spielkinder wie mich, die ein leistungsstarkes Gerät mit großem und brillianten Display suchen, ist das Galaxy Note auf jeden Fall ein Must-Have-Gadget.

Soweit mein erster Eindruck zum Samsung Galaxy Note, mehr Eindrücke und weitergehende Infos demnächst.